Mittwoch, 28. Oktober 2009

Wenn ich an Dich denke,
so denke ich
Dich mich denkend,
denkend Dich,
denkend mich.

Mich Dich denkend.
Denkend mich,
denkend dich.
So denke ich an dich.

Wer hätte das gedacht!

Donnerstag, 15. Oktober 2009

"Ich habe keine Gefühle" , "So etwas lass ich garnicht an mich heran", "Ich kann nicht lieben..." - Oh Gott wie´s mich ankotzt, dieses ständige "Ich-bin-so-unnahbar"-Gefasel. Dieser Irrglaube durch solche Äußerungen irgendwie geheimnisvoll zu wirken- köstlich! Meist sind es irgendwelche pseudo Emanzen mit weißen Stiefeln, die ihren erheblichen Männerkonsum nicht anders rechtfertigen können und sich schlecht dabei fühlen einfach zu sagen: "Ja du bist ein netter Kerl, aber ich wollte trotzdem nur Spaß".

Keine der Damen die ich kenne und die von sich behaupten, derart von vorherigen Beziehungen geprägt worden zu sein, wurde jemals von ihrem Ex geprügelt, nach der Trennung mit Morddrohungen zugeschüttet oder musste ins Frauenhaus ziehen. Und ich kann einfach nicht glauben, dass Mädels Anfang zwanzig schon derart vorgeschädigt sein können.
Mag ja sein, dass die ein oder andere beschissen wurde oder sich diverse Verhaltensweisen angeeignet hat um mit der Männerwelt besser klar zukommen. Aber gleich behaupten man wäre für immer verdorben und muss als alte Jungfer enden, nur weil die erste große Teeneliebe als Trennungsgrund, den Wunsch nach Promiskuität genannt hat? - Ja ich musste mir genau das auch anhören und was soll ich sagen?! - Der Herr hatte Recht!
Die Einsicht kam aufgrund des fehlenden Y- Chromosoms etwas später, verpflichtet mich aber nicht dazu alleine zu sterben. Wobei ich garnicht so weit gehen möchte. Ich hab ja mindestens noch 200 Jahre bis ich den Bund der Ehe eingehen und sesshaft werde. Genau das haben ich vor, ob man(n) es glaubt oder nicht.

Und deshalb liebe Mädels, verschont mich bitte in Zukunft mit eurem Gebrabbel und gesteht euch ein, dass ihr auf der Suche nach "dem Einen" die ein oder andere Leiche hinterlasst und rechtfertigt das nicht mit rosa Porzellanscherben in eurer Brust.
Ihr dürft vorsichtig sein, müsst euch nicht einlullen lassen oder über jeden Witz lachen den irgendein männliches Wesen eurer Wahl von sich gibt, aber es schadet nicht und ist nur natürlich, wenn Ihr hin und wieder mal das Eis von eurem Hintern kratzt oder jemandem erlaubt es wegzulecken (sorry, aber diese Metapher musste sein...).
Es ist keineswegs geheimnisvoll zu behaupten, man hätte nun ein Herz aus Stein, weil man ja ach so verletzt wurde. Es ist nicht nur typisch weiblich sich erst zu denken, man hätte seine Gefühle im Griff und dann doch zu bemerken, dass man mit der vermeindlichen Affäre oder dem ONS in Gedanken schon auf dem Tandemrad in Richtung Sonnenuntergang fährt.
Manchmal passt es einfach und manchmal nicht. Jeder weiß wie es sich anfühlt auf diese Weise verletzt zu werden. Aber ich hab ehrlich gesagt noch niemanden kennengelernt, den sein Liebeskummer wie eine "geheimnissvolle" Aura umgibt, die meisten sehen in dieser Situation richtig scheiße aus.
Das Problem ist einfach dass der/die Richtige gegen die Mauer laufen könnte, die man sich aus den absurdesten Gründen aufgebaut hat...












Mittwoch, 14. Oktober 2009

mal richtig "posten"

Da sich nun mehrmals beschwert wurde, dass ich nicht richtig "poste" sondern nur irgendwelche Texte verfasse- mach ich das heute mal anders!

Ich hab ungefähr noch zweieinhalb Stunden Schlaf vor mir, dann heißt es wieder Küchen schrubben. Der Abend heute war zwar äußerst amüsant, dennoch anstrengend. Ich überlege immernoch ob diese Art Arbeit zu mir passt.
Es ist nicht so dass ich mich unwohl fühle, wohl eher dass ich nicht weiss, ob ich in manchen Situationen genauso cool reagieren kann wie meine Chefin. Immerhin handelt es sich um eine Kneipe, die überwiegend von alkoholabhängigen Stammgästen besucht wird und nicht um eine Szene-Bar.
Aber ich denke ich werde das Ding schon schaukeln- Wäre ja gelacht!

Wieder einmal mach ich mir Gedanken über mein, wohl eher nicht vorhandenes Liebesleben. Ich finde es erstaunlich wie unglaublich falsch man Menschen einschätzen kann.
Da sucht man sich jemanden, von dem man denkt er wäre anders, kein "bad-boy" und trotzdem fällt man wieder auf die Nase...
Ich sollte es einfach lassen, diese fixe Idee verwerfen, jemanden zu finden, der nicht die nächsten 5 Jahre Erfahrungen sammeln und sich ausleben muss und mich meinen bisherigen Verhaltensweisen wieder zuwenden! Scheiß drauf, irgendwie haben sie es einfach verdient. Trauen kann man also niemandem und schon garnicht sich selber...
Oder sollte ich einfach mal meine Verhaltensweise ändern? Vielleicht nicht immer die "icecold icequeen" spielen?- Ach, alles für´s Arsch... c´est la vie... wird schon werden und jetzt muss ich ins Bett und morgen übelege ich was ich mit dem heute verdienten Geld alles Schönes anfangen könnte... Vielleicht investiere ich es in die ein oder andere Sache, die mir hilft diese neu gewonnenen Erkenntnisse wieder los zu werden, schließlich kann man ja wieder aufstehen wenn man auf die Nase fällt und "eiskalt" mag ich eh nich, bin eher ein Sommermensch;)



Samstag, 3. Oktober 2009

Und dann gibt es diese Begnungen die dich sprachlos machen...

Als ich letztes Jahr in dieser Klinik arbeitete lernte ich viel Menschen kennen. Leider sind mir nur wenige, der in die Jahre gekommenen Patienten, in Erinnerung geblieben.
An eine ältere Dame erinnere ich mich aber noch sehr gut. Sie war einer dieser typischen Großmütterchen, mit schneeweißem Lockenkopf, den Sie jeden Donnerstag bei dem Friseur, zu dem Sie schon seit Jahren geht, zurecht föhnen ließ. Sie hatte tiefe blaue Augen und ihre dünne Haut war trotz der Falten sehr weich.
An den Wochenenden wenn auf Station so gut wie nichts zu tun war, schob ich Sie manchmal in ihrem Rollstuhl auf die Terrasse und Sie erzählte mir ein paar Geschichten, deren Wahrheitsgehalt ich einige Male anzweifelte. Trotzdem hörte ich Ihr gerne zu. Sie wollte mich nie belehren oder mir irgendwelche Weisheiten mit auf den Weg geben. Sie wollte einfach nur erzählen.
Die Geschichten habe ich nicht mehr wirklich in Erinnerung, nur an die von der Begegnung mit ihrem verstorbenen Ehemann kann ich mich noch teilweise erinnern.
Sie haben sich damals in einem Hotel, in dem sie beide ein paar Tage verbrachten, kennengelernt. Und er setzte sich morgens einfach zu ihr an den Frühstückstisch. Alles weitere ist ziemlich romantisch und für die damalige Zeit eher untypisch, aber ich erwähnte bereits, dass ich mehrmals am Wahrheitsgehalt zweifelte.
Der Satz der mir in Erinnerung blieb, war folgender: "Man lernt in seinem Leben viele Menschen kennen und in dem man mit ihnen spricht, werden sie mehr oder weniger Teil deines Lebens und lassen dich an ihrem teilhaben. Und dann gibt diese Begegnungen die dich sprachlos machen. Auch wenn du nichts mehr sagen kannst und nichts mehr hören möchtest, weißt du genau dass dieser Mensch nun ewig in deinem Leben verweilen wird..." - Und ob die gute Frau das nun beabsichtigte oder nicht, aber sie hat mir damit etwas mit auf den Weg gegeben...

Wenn ich in meinem Leben nach solchen Begegnungen suche, finde ich ehrlich gesagt niemanden, der mich zu Beginn sprachlos gemacht hätte. Die Menschen an die ich in diesem Augenblick denke, lassen mich im Alltag einen Moment inne halten und sorgen dafür, dass ich grinsen muss, wenn ich zufällig mal wieder an sie denke. Und das ist es, was mich hin und wieder sprachlos macht.

Einer dieser Menschen ist der erste wirkliche gute Freund den ich hatte. Wir kennen uns nun seit der fünften Klasse und das sind schon fast elf Jahre. Wir hatten damals den gleichen Schulweg, den wir morgens und mittags zusammen gingen. Immer relativ rasch und nur über die Schule sprechend. Doch mit den Jahren wurden die Schulwege länger, weil wir Pausen einlegten um zu rauchen und die Themen wurden andere, schließlich hatten wir inzwischen den gleichen Freundeskreis und erlebten auch außerhalb der Schulwege sehr viel zusammen.
Am Ende der Pubertät, die wir gemeinsam durchstanden, fühlten wir uns beide alleine und da war es für uns das naheliegendste, von nun an mehr als Freunde zu sein. War ja nichts dabei und was jahrelang so gut ging, konnte als vermeintliche "Beziehung" ja nur umso besser werden.
Das ganze hielt ca. zwei Wochen. Er konnte nicht damit umgehen und ich wollte zu krampfhaft damit umgehen können.
Wenn wir uns heute sehen, haben wir uns viel zu erzählen. Wir sind nicht mehr ein Teil des Lebens des anderen, wie wir es jahrelang waren. Aber den Geschichten, von mir unbekannten Menschen und Erlebnissen, lausche ich doch sehr gerne. An unsere erste Begegnung erinnere ich mich nicht, aber es sind im nachhinein viele kleine gemeinsame Momente, die mich heute sprachlos machen.

Ich habe seit der Teeniezeit keine "besten" Freunde mehr. Es gibt jetzt vielmehr Menschen mit denen ich mehr Zeit verbringe und mit denen ich mich eben intensiver beschäftige als mit anderen. Dennoch pflege ich mit jedem meiner Freunde eine besondere Beziehung, die alle so unterschiedlich sind und mir so etwas wie eine "Rangfolge" einfach nicht erlauben.

Jemand der mich sehr beeindruckt hat, sitzt gerade in Spanien und lässt sich mehr oder weniger, für ein Semester, die spanische Sonne auf den Pelz brennen.
Diese Frau ist für mich ein kleines Phänomen. Es gab in Ihrem Leben wohl einige Schicksalsschläge und über den einen, den wohl schlimmsten, spricht Sie nie.
Nach außen hin ist sie wohl einer der stärksten Menschen die ich kenne und tut alles dafür, diese Fassade aufrecht zu erhalten. Sie meistert ihr Leben scheinbar mit Bravur und scheitert wenn dann nur an sich selber.
Was mich wohl derart an sie bindet ist die Tatsache, dass ich, auch wenn nicht allzu oft, diese Fassade der glücklichen Lebenskünstlerin, hab bröckeln sehen.
Es erschreckt mich nicht, es macht mich traurig, dass gerade Sie einer dieser Menschen ist, die so viel Halt finden könnten und trotzdem darauf bestehen keinen zu brauchen. Ich kann ihr nicht wirklich helfen und das obwohl sie schon so oft geholfen hat, neuen Zement für meine Mauer zu mischen und ein paar kleine Fenster einzubauen.
An unsere erste Begegnung kann ich mich erinnern und ich war keineswegs sprachlos. Im Gegenteil. Ich war jung, laut und Sie mochte mich nicht. Wann genau der Moment kam, von wo an wir wussten, dass das mit uns sich so entwickeln würde, muss wohl einer gewesen sein, in dem wir zusammen schweigen konnten und das sind bekanntlich die wertvollsten.

Den Zeitpunkt an dem wir beschlossen haben, Freunde zu werden, haben wir wohl schlichtweg vergessen. Oder der Übergang war so fließend, dass es einfach nicht mehr ersichtlich ist.
Die erste Erinnerung ist die, an ungefähr ein Päckchen Zigaretten, kalten Steinboden und das Gefühl sich alles erzählen zu können und ehrliche Antworten zu erhalten. Ich kenne keinen Menschen der mich auf so eine Weise dazu bringt, über mich selbst nachzudenken und er tut es einfach immer wieder und das schon seit Jahren. Mittlerweile trennen uns, wenn auch nur räumlich, 230 Kilometer. Und doch ist jedes Mal, wenn ich in meine alte Heimatstadt zurückfahre so, als wäre ich nie fort gewesen.
Es sind die extrem langen Abende in der Stammkneipe, die vielen kleinen gemeinsamen Geheimnisse und die sehr oft erschreckend gleichen Ansichten, die mich sprachlos machen, wenn ich an Ihn denke. Es gibt wohl keinen Menschen für den mich mehr freue, wenn er mir erzählt, das ihm Gutes wiederfahren ist. Und ich weiß dass es bei Ihm genauso ist.

Wie ich Sie kennengelernt habe weiß ich ganz genau, es ist ja auch noch nicht so lange her und es geschah auf eine Art und Weise die für mich recht untypisch ist.
Ich weiß noch genau wie Sie vor ungefähr einem Jahr auf mich zu kam. Unser erstes treffen. Und bei Ihr war ich wirklich wohl einen Moment sprachlos, weil sie mich gleich in den Arm nahm und mich begrüßte als würden wir uns schon ewig kennen.
Als wir dann in dem Kaffee saßen, über die selben Dinge lachten, war mir klar dass es funktionieren würde und das innerhalb einer Stunde.
Also zogen wir zusammen. Es ist nicht schwer ersichtlich wie unterschiedlich wir sind. Allein optisch besteht daran schon kein Zweifel. Doch in dem letzten Jahr sind mir viele Dinge aufgefallen, die wir gemeinsam haben und dass wir uns teilweise erschreckend ähneln. Genau das ist der Grund warum ich Sie manchmal derart verfluche, weil sie in der kurzen Zeit gelernt hat in mich reinzusehen und leider weiß sie viel zu oft was in mir vorgeht, auch wenn es Ihr selber nicht immer bewusst ist.
Sie gehört zu den Menschen, die nicht wissen wie sie wirken können und was sie allein durch kleine Gesten, unbedachte Worte in Menschen zu bewirken vermögen . Ich kann schon garnicht mehr zählen, wie oft sie mich in dem letzten Jahr, unbeabsichtigt hinter meiner Mauer hervorgeholt hat.
Ich kann diese große fremde Stadt mein zu Hause nennen, was wohl zum größten Teil ihr Verdienst ist.
Wenn wir gemeinsam im Schlafanzug in unserer Küche sitzen und drei Liter Kaffee trinken, könnte die Welt nicht schöner sein.
Ich begegne Ihr jeden Tag, was bei ca. 50 Quadratmetern wohl nicht zu vermeiden ist. Ich kenne Sie und doch macht Sie mich jedes Mal sprachlos, wenn es mal wieder besonders schlimm ist und sie meine Hand nimmt und sagt, dass wir das gemeinsam schon hinkriegen.

Natürlich gibt es noch viel mehr Menschen die für mich so etwas wie "sprachraubende Begegnungen " darstellen. Für mich sind sie allesamt kostbar. Gerade in meinem jetzigen Leben bin ich froh, wenn ich die Gelegenheit bekomme, einfach mal die Klappe zu halten und an die Begegnungen zu denken, die mir heute von Zeit zu Zeit ein stummes Lächeln auf´s Gesicht zaubern.




Donnerstag, 1. Oktober 2009

Das Ding mit der rosaroten Brille

Das Thema Liebe ist wohl eines der meist diskutierten Themen überhaupt. Rein wissenschaftlich betrachtet handelt es sich um eine gewisse Anzahl von Reizen, deren Wahrnehmung die Ausschüttung von Hormonen zur Folge hat. Kurz und knapp: Fängt es an zu kribbeln, wollen wir uns fortpflanzen. Sehr nützlich aber unspektakulär.
Der Mensch ist eigentlich gemacht für Liebe auf Zeit, Monogamie ist unnatürlich. Da stellt sich dann natürlich die Frage, warum wir gegen unsere Natur handeln und es vorallem können. Tiere sind da ganz anders. Der Instinkt mancher Arachnoiden verlangt von den Weibchen, das Männchen nach dem Geschlechtsakt zu fressen. Keine dieser Spinnen würde jemals auf die Idee kommen, das Männchen zu heiraten oder dem vermeintlichen Abendessen, am Valentinstag ein rührendes Liebesgedicht zu schreiben. Erst die Paarung und zur Belohnung gibt`s Proteine, schließlich muss das Weibchen ja Kraft haben, um den Nachwuchs auszutragen. Dass es sich bei der Proteinzufuhr um den Erzeuger handelt, wird garnicht erst hinterfragt. Ist halt so- Instinkt.

Leider handeln Menschen in Sachen Liebe nicht nach Instinkt sondern folgen Ihrem "Herzen". Was Ihnen zu Beginn eine rosarote Brille aufsetzt, die den Partner unfehlbar macht und mögliche Folgen ausblendet. Denn sein Herz zu geben, bedeutet meist es garnicht oder wenn dann total kaputt wieder zu bekommen.

Vor kurzem entstand die Diskussion darüber, wie man merkt, dass man verliebt ist. Mein Gesprächspartner hat felsenfest behauptet, dass nur, wer sich unsicher ist und eben keine rosa Brille aufhat, wirklich verliebt sein kann. Seiner Meinung nach zeugen die Gedanken an möglich Folgen von "Liebe" und nicht nur von "Verknallt sein".
Ich hingegen bin der Meinung, dass ohne Kribbeln und flauschig, rosa Karnickel nichts brauchbares zustande kommen kann. Das Gefühl verliebt zu sein, auf Wolken zu schweben und den perfekten Menschen gefunden zu haben, ist für mich der Anfang einer glücklichen Beziehung. Wieso sollte man sonst an dem Menschen festhalten?
Das darf man an dieser Stelle nicht falsch verstehen. Natürlich gehört mehr dazu, als jemanden sobald man ihn sieht, bespringen zu wollen. Aber was hat es bitte mit Liebe zu tun, wenn man alles durchdenken, mögliche Folgen abschätzen und Schwierigkeiten aus dem Weg gehen will?
Wenn ich wirklich verliebt bin, ist es doch das Schönste überhaupt, beim Zusammensein mit dieser Person eben an nichts denken zu müssen, Probleme zu vergessen und mögliche Schwierigkeiten erst garnicht aufkommen zu lassen. Wirkliche Liebe ist nicht rational und genau das ist es was Menschen seit Anbeginn verzaubert...
Wenn Romeo gewusst hätte wie seine Geschichte endet, hätte er Julia wohl einfach sofort vom Balkon geschubst, was ihm niemand verübelt hätte. Und Leonardo hätte die dicke Kate einfach als Boje benutzt.

Ich habe eigentlich nicht genug Erfahrung um so etwas beurteilen zu können. Als ich das erste Mal wirklich verliebt war, hatte ich eine rosa Brille auf, war unfähig zu denken und lief als grinsender Zombie durch die Gegend. Mit Ihm war ich 4 Jahre zusammen.
Anfangs war alles einfach. Durch diese bestimmte Brille sieht man weder mögliche Probleme, noch Macken des anderen, was dazu führt, dass man gewillt ist, sich auf etwas, was perfekt zu sein scheint, einzulassen.
Natürlich kann ich im Nachhinein behaupten dass ich die meiste Zeit nicht gedacht sondern einfach nur gehandelt habe, was wohl auch die lange Zeit von 4 Jahren erklärt. Hätte ich früher angefangen zu denken und alles rational zu sehen, wäre ich wohl schon nach dem ersten halben Jahr wieder single gewesen und hätte mir einiges erspart.
Dennoch kann ich sagen dass ich nichts bereue, nicht wirklich. Die Zeit mit ihm war überwiegend schön. Kompliziert wurde es erst, als ich anfing, mir ernsthaft Sorgen um unsere Zukunft zu machen und er daran dachte, dass er womöglich etwas verpassen könnte. Diese Gedanken und Sorgen führten zu einem schnellen und relativ schmerzlosen Ende.
Allein daran finde ich, lässt sich erkennen, dass so etwas wie Liebe niemals rational sein darf. Denn wie jeder weiß ist diese nicht nur schön und sorgt für Höhenflüge, sondern kann auch wirklich weh tun und eine Bruchlandung bedeuten.
Und selbst wenn man sich vorher Gedanken macht, darüber, was passiert wenn es nicht funktioniert und ob man diesen Menschen dann endgültig verliert, zeugt es doch von einer, wenn eventuell auch nur rosa angehauchten Brille, wenn man sich darauf einlässt.
Es sind schon Menschen an gebrochenem Herzen gestorben und täglich verlieben sich trotzdem wieder welche auf´s Neue. Und wenn der Hang zur Selbstzerstörung und Liebeskummer nicht von geistiger Umnachtung, einer masochistischer Ader und komatösem Verstand zeugt, dann frage ich dich lieber F.S. : Was dann?