Sonntag, 29. November 2009

Thank you for travelling with Deutsche Bahn

Als ich gestern im Zug saß und gerade angefangen hatte zu lesen, stand plötzlich eine Bahnangestellte vor mir und fragte mich ob ich Zeit für eine Umfrage hätte. Ich wollte erst so etwas sagen wie: "Nein natürlich nicht, es ist ja nicht so dass ich einen dicken Wälzer vor mir habe, die Füße hochgelegt und offensichtlich noch etwas länger auf diesem Klappsitz sitze..." - Da sie das wohl nur aus Höflichkeit gefragt hat und ich mich noch nicht eingelesen hatte, hab ich mir den Spruch verkniffen und die Dame fing an mich zu befragen.
Ich sollte die Dienstleistungen der DB auf einer Skala von eins bis zehn bewerten und allzu gut kam die Deutsche Bahn dabei nicht weg.
Sie stellte mir auch Fragen über diverse Bahnhöfe und den Grund für meine Fahrten. Das ganze dauerte knapp zehn Minuten, doch bestimmte Gedanken, die diese Befragung in mir ausgelöst hatte, ließen mich den Rest der Fahrt nicht mehr los.

Ich fahre oft Zug. Immer die selbe Strecke, seit Jahren. Und immer ein Stückchen weiter. Bis zu einem gewissen Punkt kenne ich die Haltestellen auswendig. Und an vielen der angefahrenen Bahnhöfe, stand ich schon sehr oft, aus den unterschiedlichsten Gründen.
An deM einen Hauptbahnhof habe ich meistens zwanzig Minuten Aufenthalt. Dann sitze ich am Fenster und denke daran, wie oft ich schon auf der einen oder anderen Bank saß, mit den Klamotten vom Vorabend, Restschminke im Gesicht und darauf wartend, dass der erste Zug nach Hause fährt.
Unzählige Male saß ich in der dazugehörigen Stadt mittags in einem Restaurant oder einem Café, von Plastiktüten umgeben, mit einem Latte vor mir auf dem Tisch. Oder tanzte stundenlang in irgendwelchen Clubs, die ich heute wohl nur noch mit einem gewissen Pegel betreten würde. Die Freunde und Bekannten mit denen ich damals hier immer unterwegs war, waren ganz andere als die, an die ich denken muss wenn ich am nächsten Bahnhof halte.
Der Name verspricht eigentlich Erholung, trägt die Stadt doch ein "Bad-" im Namen. Erholen konnte ich mich dort wohl von meinem- wie soll ich sagen?! -"Teenieleben", denn was ich dort ein knappes Jahr erlebt habe, hat nichts mit Urlaub zu tun. Und trotzdem möchte ich keine einzige Erfahrung missen.
Als ich vor gut zwei Jahren das erste Mal an diesem Bahnhof stand, wusste ich nicht wo ich lang laufen sollte und war gut eine halbe Stunde unterwegs. In den darauf folgenden Monaten erwies sich der direkte Weg durch den riesigen Kurpark jedoch als der schnellste. Ich war jedes Mal froh hier wegzukommen, aber komischer Weise genauso glücklich wieder hier zu sein. Ich erinnere mich gerne an den Weg zu meinem damaligen Wohnheim. Der Kurpark hat mich vorallem im Winter beeindruckt, wenn der Frost an den Bäumen hing und wirklich alles weiß war und in der Sonne glitzerte. Nebelschwaden stiegen dann von dem kleinen Bach auf, über den alle fünfzig Meter eine verschnörkelte Holzbrücke führt. Ich hab mich gefühlt wie im Märchen, auch wenn ich den Trampelpfad quer über den Rasen nicht mehr finden konnte.

Nach einer halben Stunde Fahrt und einmal Umsteigen, stehe ich dann an dem Bahnhof, der zu der Stadt gehört, in der ich zur Schule gegangen bin. Hier bin ich drei Jahre lang jeden Morgen ausgestiegen, um mehr oder weniger ein paar Stunden später, wieder nach Hause zu fahren.
Als ich noch jünger war war es für mich und meine Freunde das Highlight der Woche, mit dem Zug in diese Stadt zu fahren und unser Taschengeld auf den Kopf zu hauen. Ich kenne diese Stadt mindestens genauso gut wie meinem Heimatort und habe hier wohl mindestsens genauso viel erlebt.
Von hier aus kenne ich jeden Bahnhof und in jedem Städtchen kenne ich Menschen, mit denen mich mal mehr, mal weniger verbindet und eigentlich könnte ich den "dicken Wälzer" genauso gut zu Hause lassen, weil ich sowieso nur meinen Gedanken nachhänge, und in meinem Kopf diverse "Filme" ablaufen.
Ich sehe wohl manchmal für andere Fahrgäste dämlich aus, wenn ich am Fenster sitze und grinse oder apathisch hinaus starre, aber nichtsdestotrotz wird mir auf der Fahrt in meinen Heimatort nie wirklich langweilig.
In den Letzten Jahren kamen immer mehr Bahnhöfe, auf der selben Strecke hinzu und ich bin immer ein Stückchen weiter gefahren. Ich bin gespannt wieviele Haltestellen es noch werden...




Mittwoch, 11. November 2009

Mit kalten Füßen, den Abend planend

Ich brauch dich jetzt. Ich will mit dir in deiner Küche sitzen, kalte Füße haben, den Abend planen... Zwischendurch die Frage unseres Outfits klären.
Ich möchte Geschichten hören, von den letzten Parties, den Freunden die du mir unbedingt noch vorstellen musst. Ich will mir an den Kopf fassen und an deiner geistigen Verfassung zweifeln. Darüber lachen wie betrunken wir das letzte Mal waren und dir neue Geschichten von meinen Freunden erzählen, die du unbedingt noch kennenlernen musst. Und dann will ich mit dir über das sprechen, was gerade in mir vorgeht, dabei zusehen wie du an deiner Zigarette ziehst und die Antwort schon weißt, bevor ich die Frage überhaupt gestellt habe.
Ich will mit dir in deiner Küche sitzen, mit kalten Füßen...
Auch wenn alles gerade gut läuft und ich glücklich bin, gibt es Dinge die mich bewegen... Zufrieden ist man nie wirklich, aber das weisst du ja selber.
Als du gemeint hast du fühlst dich ersetzt, konntest du nicht wissen, dass du nicht zu ersetzen bist. Ich vermisse dich. Ich will mit dir versumpfen, den ganzen Tag am Telefon hängen, nach drei Stunden auf die Uhr schauen und mich darüber ärgern wie spät es schon wieder ist. Ich will mich auf nächstes Wochenende freuen, wenn ich bei dir eintrudle, mit viel Partylaune, fünf Paar Schuhen und meinem Wäschebeutel voll Sorgen.
Ich will nach dem "Plopp" des ersten Biers von dir hören: " Erzähl mal..." und dann anfangen zu grinsen und schlussendlich die Tränen zurückhalten müssen, weil du mir wiedermal ne Antwort geben konntest.
Ich will dir sagen dass ich dein T-shirt nicht mag und du es dann trotzdem anziehst, dass du dich verändert hast und du für mich immernoch die Gleiche bist.
Ich brauch dich jetzt. Nicht am Telefon, nicht über´s Internet, sondern in deiner Küche, mit kalten Füßen, den Abend planend.
Ich vermisse dich.




Mittwoch, 4. November 2009

Vergangenheit und Zukunft

Es war nur fair es dir zu sagen...
Das mit uns ist nun schon eine Weile vorbei und uns beiden war klar, dass es irgendwann so kommt. Dass jemand anderes in unser Leben tritt, für den wir ähnliche Gefühle hegen, wir für uns damals.

Als ich dich das erste Mal wirklich gesehen habe, hat mich der Schlag getroffen. Du warst einer der schönsten Menschen die ich je kennenlernen durfte und bist es heute noch. Von innen wie von außen. Die Gefühle die du in mir ausgelöst hast waren andere als die, die ich jetzt für ihn habe... von der gleichen Art zwar, aber doch verschieden.
Ich weiß nicht ob wir jemals stundenlang im schneebedeckten Auto sitzen werden, um Lieder Lauthals mitzusingen, von denen wir wissen, dass sie nicht gesellschaftstauglich sind.
Unsere Samstagabende, auf deinem Badezimmerboden mit drei Flaschen Rotwein und einem Sack voll Geschichten, sind nicht zu ersetzen.
Ich weiß noch garnicht ob er überhaupt Tequila trinkt und ob ich es noch schaffe eine ganze Flasche zu zweit zu kippen. Aber ich kann mich noch gut daran erinnern, dass wir so gut wie immer die letzten waren, die noch standen. Wir waren überhaupt immer die letzten, jedes Mal und ließen den Abend/Morgen meist zu zweit auf der Terrasse ausklingen.
Unser gemeinsamer Freundeskreis hat uns immer verbunden, auch wenn er es heute so garnicht mehr tut. Meine Freunde mochtest du nicht wirklich. Er versteht sich mit meiner Mitbewohnerin super.
Du wohnst jetzt in der Wohnung meiner besten Freundin und vielleicht bald auch mit ihr zusammen.
Du mochtest nie wie ich tanze, ihn habe ich so kennengelernt.

Es gibt so vieles was anders ist und wohl genauso viele Gemeinsamkeiten zwischen euch.
Die Jahre mit dir haben mich geprägt. Du hast mich geprägt. Für vieles bin ich dir dankbar, aber eben nicht für alles.
Allein dass ich ihn hier kennengelernt habe, sorgt dafür, dass er nicht deinen Platz einnehmen kann. Denn ich bin keine 17 mehr, sondern fast 22 und habe doch schon einiges erlebt. Er kennt mich so wie du mich wahrscheinlich nie kennegelernt hättest.
Du bist Teil des Erlebten und er Teil dessen was ich noch erleben werde. Vergangenheit und Zukunft- größer könnte der Unterschied zwischen euch beiden garnicht sein.

Ich weiß dass es falsch ist mich jetzt schuldig zu fühlen. Aber ich weiß auch, wie ich mich fühlen würde, wenn ich jetzt an deiner Stelle wäre.
Ich habe ich dich immer verstanden, egal was du gesagt oder getan hast. Und mir ist durchaus bewusst, dass du hiermit endgültig loslassen musst und dass dies bedeutet, dass es kein zurück mehr gibt.
Es ist meistens so, dass der Verlassene etwas länger hofft als der, der verlassen hat.

Für mich war das Ganze zwar schon vor fast einem Jahr endgültig Vergangenheit, aber auch mir ist nun bewusst, dass ich erst jetzt das Kapitel "erste große Liebe" wirklich beendet und die Tür wohl für immer geschlossen habe, als sich die neue geöffnet hat.
Denn da wo zwei Türen offen stehen, herrscht bekanntlich Durchzug und das wäre, gerade jetzt im Winter, ziemlich unangenehm.





Mittwoch, 28. Oktober 2009

Wenn ich an Dich denke,
so denke ich
Dich mich denkend,
denkend Dich,
denkend mich.

Mich Dich denkend.
Denkend mich,
denkend dich.
So denke ich an dich.

Wer hätte das gedacht!

Donnerstag, 15. Oktober 2009

"Ich habe keine Gefühle" , "So etwas lass ich garnicht an mich heran", "Ich kann nicht lieben..." - Oh Gott wie´s mich ankotzt, dieses ständige "Ich-bin-so-unnahbar"-Gefasel. Dieser Irrglaube durch solche Äußerungen irgendwie geheimnisvoll zu wirken- köstlich! Meist sind es irgendwelche pseudo Emanzen mit weißen Stiefeln, die ihren erheblichen Männerkonsum nicht anders rechtfertigen können und sich schlecht dabei fühlen einfach zu sagen: "Ja du bist ein netter Kerl, aber ich wollte trotzdem nur Spaß".

Keine der Damen die ich kenne und die von sich behaupten, derart von vorherigen Beziehungen geprägt worden zu sein, wurde jemals von ihrem Ex geprügelt, nach der Trennung mit Morddrohungen zugeschüttet oder musste ins Frauenhaus ziehen. Und ich kann einfach nicht glauben, dass Mädels Anfang zwanzig schon derart vorgeschädigt sein können.
Mag ja sein, dass die ein oder andere beschissen wurde oder sich diverse Verhaltensweisen angeeignet hat um mit der Männerwelt besser klar zukommen. Aber gleich behaupten man wäre für immer verdorben und muss als alte Jungfer enden, nur weil die erste große Teeneliebe als Trennungsgrund, den Wunsch nach Promiskuität genannt hat? - Ja ich musste mir genau das auch anhören und was soll ich sagen?! - Der Herr hatte Recht!
Die Einsicht kam aufgrund des fehlenden Y- Chromosoms etwas später, verpflichtet mich aber nicht dazu alleine zu sterben. Wobei ich garnicht so weit gehen möchte. Ich hab ja mindestens noch 200 Jahre bis ich den Bund der Ehe eingehen und sesshaft werde. Genau das haben ich vor, ob man(n) es glaubt oder nicht.

Und deshalb liebe Mädels, verschont mich bitte in Zukunft mit eurem Gebrabbel und gesteht euch ein, dass ihr auf der Suche nach "dem Einen" die ein oder andere Leiche hinterlasst und rechtfertigt das nicht mit rosa Porzellanscherben in eurer Brust.
Ihr dürft vorsichtig sein, müsst euch nicht einlullen lassen oder über jeden Witz lachen den irgendein männliches Wesen eurer Wahl von sich gibt, aber es schadet nicht und ist nur natürlich, wenn Ihr hin und wieder mal das Eis von eurem Hintern kratzt oder jemandem erlaubt es wegzulecken (sorry, aber diese Metapher musste sein...).
Es ist keineswegs geheimnisvoll zu behaupten, man hätte nun ein Herz aus Stein, weil man ja ach so verletzt wurde. Es ist nicht nur typisch weiblich sich erst zu denken, man hätte seine Gefühle im Griff und dann doch zu bemerken, dass man mit der vermeindlichen Affäre oder dem ONS in Gedanken schon auf dem Tandemrad in Richtung Sonnenuntergang fährt.
Manchmal passt es einfach und manchmal nicht. Jeder weiß wie es sich anfühlt auf diese Weise verletzt zu werden. Aber ich hab ehrlich gesagt noch niemanden kennengelernt, den sein Liebeskummer wie eine "geheimnissvolle" Aura umgibt, die meisten sehen in dieser Situation richtig scheiße aus.
Das Problem ist einfach dass der/die Richtige gegen die Mauer laufen könnte, die man sich aus den absurdesten Gründen aufgebaut hat...












Mittwoch, 14. Oktober 2009

mal richtig "posten"

Da sich nun mehrmals beschwert wurde, dass ich nicht richtig "poste" sondern nur irgendwelche Texte verfasse- mach ich das heute mal anders!

Ich hab ungefähr noch zweieinhalb Stunden Schlaf vor mir, dann heißt es wieder Küchen schrubben. Der Abend heute war zwar äußerst amüsant, dennoch anstrengend. Ich überlege immernoch ob diese Art Arbeit zu mir passt.
Es ist nicht so dass ich mich unwohl fühle, wohl eher dass ich nicht weiss, ob ich in manchen Situationen genauso cool reagieren kann wie meine Chefin. Immerhin handelt es sich um eine Kneipe, die überwiegend von alkoholabhängigen Stammgästen besucht wird und nicht um eine Szene-Bar.
Aber ich denke ich werde das Ding schon schaukeln- Wäre ja gelacht!

Wieder einmal mach ich mir Gedanken über mein, wohl eher nicht vorhandenes Liebesleben. Ich finde es erstaunlich wie unglaublich falsch man Menschen einschätzen kann.
Da sucht man sich jemanden, von dem man denkt er wäre anders, kein "bad-boy" und trotzdem fällt man wieder auf die Nase...
Ich sollte es einfach lassen, diese fixe Idee verwerfen, jemanden zu finden, der nicht die nächsten 5 Jahre Erfahrungen sammeln und sich ausleben muss und mich meinen bisherigen Verhaltensweisen wieder zuwenden! Scheiß drauf, irgendwie haben sie es einfach verdient. Trauen kann man also niemandem und schon garnicht sich selber...
Oder sollte ich einfach mal meine Verhaltensweise ändern? Vielleicht nicht immer die "icecold icequeen" spielen?- Ach, alles für´s Arsch... c´est la vie... wird schon werden und jetzt muss ich ins Bett und morgen übelege ich was ich mit dem heute verdienten Geld alles Schönes anfangen könnte... Vielleicht investiere ich es in die ein oder andere Sache, die mir hilft diese neu gewonnenen Erkenntnisse wieder los zu werden, schließlich kann man ja wieder aufstehen wenn man auf die Nase fällt und "eiskalt" mag ich eh nich, bin eher ein Sommermensch;)



Samstag, 3. Oktober 2009

Und dann gibt es diese Begnungen die dich sprachlos machen...

Als ich letztes Jahr in dieser Klinik arbeitete lernte ich viel Menschen kennen. Leider sind mir nur wenige, der in die Jahre gekommenen Patienten, in Erinnerung geblieben.
An eine ältere Dame erinnere ich mich aber noch sehr gut. Sie war einer dieser typischen Großmütterchen, mit schneeweißem Lockenkopf, den Sie jeden Donnerstag bei dem Friseur, zu dem Sie schon seit Jahren geht, zurecht föhnen ließ. Sie hatte tiefe blaue Augen und ihre dünne Haut war trotz der Falten sehr weich.
An den Wochenenden wenn auf Station so gut wie nichts zu tun war, schob ich Sie manchmal in ihrem Rollstuhl auf die Terrasse und Sie erzählte mir ein paar Geschichten, deren Wahrheitsgehalt ich einige Male anzweifelte. Trotzdem hörte ich Ihr gerne zu. Sie wollte mich nie belehren oder mir irgendwelche Weisheiten mit auf den Weg geben. Sie wollte einfach nur erzählen.
Die Geschichten habe ich nicht mehr wirklich in Erinnerung, nur an die von der Begegnung mit ihrem verstorbenen Ehemann kann ich mich noch teilweise erinnern.
Sie haben sich damals in einem Hotel, in dem sie beide ein paar Tage verbrachten, kennengelernt. Und er setzte sich morgens einfach zu ihr an den Frühstückstisch. Alles weitere ist ziemlich romantisch und für die damalige Zeit eher untypisch, aber ich erwähnte bereits, dass ich mehrmals am Wahrheitsgehalt zweifelte.
Der Satz der mir in Erinnerung blieb, war folgender: "Man lernt in seinem Leben viele Menschen kennen und in dem man mit ihnen spricht, werden sie mehr oder weniger Teil deines Lebens und lassen dich an ihrem teilhaben. Und dann gibt diese Begegnungen die dich sprachlos machen. Auch wenn du nichts mehr sagen kannst und nichts mehr hören möchtest, weißt du genau dass dieser Mensch nun ewig in deinem Leben verweilen wird..." - Und ob die gute Frau das nun beabsichtigte oder nicht, aber sie hat mir damit etwas mit auf den Weg gegeben...

Wenn ich in meinem Leben nach solchen Begegnungen suche, finde ich ehrlich gesagt niemanden, der mich zu Beginn sprachlos gemacht hätte. Die Menschen an die ich in diesem Augenblick denke, lassen mich im Alltag einen Moment inne halten und sorgen dafür, dass ich grinsen muss, wenn ich zufällig mal wieder an sie denke. Und das ist es, was mich hin und wieder sprachlos macht.

Einer dieser Menschen ist der erste wirkliche gute Freund den ich hatte. Wir kennen uns nun seit der fünften Klasse und das sind schon fast elf Jahre. Wir hatten damals den gleichen Schulweg, den wir morgens und mittags zusammen gingen. Immer relativ rasch und nur über die Schule sprechend. Doch mit den Jahren wurden die Schulwege länger, weil wir Pausen einlegten um zu rauchen und die Themen wurden andere, schließlich hatten wir inzwischen den gleichen Freundeskreis und erlebten auch außerhalb der Schulwege sehr viel zusammen.
Am Ende der Pubertät, die wir gemeinsam durchstanden, fühlten wir uns beide alleine und da war es für uns das naheliegendste, von nun an mehr als Freunde zu sein. War ja nichts dabei und was jahrelang so gut ging, konnte als vermeintliche "Beziehung" ja nur umso besser werden.
Das ganze hielt ca. zwei Wochen. Er konnte nicht damit umgehen und ich wollte zu krampfhaft damit umgehen können.
Wenn wir uns heute sehen, haben wir uns viel zu erzählen. Wir sind nicht mehr ein Teil des Lebens des anderen, wie wir es jahrelang waren. Aber den Geschichten, von mir unbekannten Menschen und Erlebnissen, lausche ich doch sehr gerne. An unsere erste Begegnung erinnere ich mich nicht, aber es sind im nachhinein viele kleine gemeinsame Momente, die mich heute sprachlos machen.

Ich habe seit der Teeniezeit keine "besten" Freunde mehr. Es gibt jetzt vielmehr Menschen mit denen ich mehr Zeit verbringe und mit denen ich mich eben intensiver beschäftige als mit anderen. Dennoch pflege ich mit jedem meiner Freunde eine besondere Beziehung, die alle so unterschiedlich sind und mir so etwas wie eine "Rangfolge" einfach nicht erlauben.

Jemand der mich sehr beeindruckt hat, sitzt gerade in Spanien und lässt sich mehr oder weniger, für ein Semester, die spanische Sonne auf den Pelz brennen.
Diese Frau ist für mich ein kleines Phänomen. Es gab in Ihrem Leben wohl einige Schicksalsschläge und über den einen, den wohl schlimmsten, spricht Sie nie.
Nach außen hin ist sie wohl einer der stärksten Menschen die ich kenne und tut alles dafür, diese Fassade aufrecht zu erhalten. Sie meistert ihr Leben scheinbar mit Bravur und scheitert wenn dann nur an sich selber.
Was mich wohl derart an sie bindet ist die Tatsache, dass ich, auch wenn nicht allzu oft, diese Fassade der glücklichen Lebenskünstlerin, hab bröckeln sehen.
Es erschreckt mich nicht, es macht mich traurig, dass gerade Sie einer dieser Menschen ist, die so viel Halt finden könnten und trotzdem darauf bestehen keinen zu brauchen. Ich kann ihr nicht wirklich helfen und das obwohl sie schon so oft geholfen hat, neuen Zement für meine Mauer zu mischen und ein paar kleine Fenster einzubauen.
An unsere erste Begegnung kann ich mich erinnern und ich war keineswegs sprachlos. Im Gegenteil. Ich war jung, laut und Sie mochte mich nicht. Wann genau der Moment kam, von wo an wir wussten, dass das mit uns sich so entwickeln würde, muss wohl einer gewesen sein, in dem wir zusammen schweigen konnten und das sind bekanntlich die wertvollsten.

Den Zeitpunkt an dem wir beschlossen haben, Freunde zu werden, haben wir wohl schlichtweg vergessen. Oder der Übergang war so fließend, dass es einfach nicht mehr ersichtlich ist.
Die erste Erinnerung ist die, an ungefähr ein Päckchen Zigaretten, kalten Steinboden und das Gefühl sich alles erzählen zu können und ehrliche Antworten zu erhalten. Ich kenne keinen Menschen der mich auf so eine Weise dazu bringt, über mich selbst nachzudenken und er tut es einfach immer wieder und das schon seit Jahren. Mittlerweile trennen uns, wenn auch nur räumlich, 230 Kilometer. Und doch ist jedes Mal, wenn ich in meine alte Heimatstadt zurückfahre so, als wäre ich nie fort gewesen.
Es sind die extrem langen Abende in der Stammkneipe, die vielen kleinen gemeinsamen Geheimnisse und die sehr oft erschreckend gleichen Ansichten, die mich sprachlos machen, wenn ich an Ihn denke. Es gibt wohl keinen Menschen für den mich mehr freue, wenn er mir erzählt, das ihm Gutes wiederfahren ist. Und ich weiß dass es bei Ihm genauso ist.

Wie ich Sie kennengelernt habe weiß ich ganz genau, es ist ja auch noch nicht so lange her und es geschah auf eine Art und Weise die für mich recht untypisch ist.
Ich weiß noch genau wie Sie vor ungefähr einem Jahr auf mich zu kam. Unser erstes treffen. Und bei Ihr war ich wirklich wohl einen Moment sprachlos, weil sie mich gleich in den Arm nahm und mich begrüßte als würden wir uns schon ewig kennen.
Als wir dann in dem Kaffee saßen, über die selben Dinge lachten, war mir klar dass es funktionieren würde und das innerhalb einer Stunde.
Also zogen wir zusammen. Es ist nicht schwer ersichtlich wie unterschiedlich wir sind. Allein optisch besteht daran schon kein Zweifel. Doch in dem letzten Jahr sind mir viele Dinge aufgefallen, die wir gemeinsam haben und dass wir uns teilweise erschreckend ähneln. Genau das ist der Grund warum ich Sie manchmal derart verfluche, weil sie in der kurzen Zeit gelernt hat in mich reinzusehen und leider weiß sie viel zu oft was in mir vorgeht, auch wenn es Ihr selber nicht immer bewusst ist.
Sie gehört zu den Menschen, die nicht wissen wie sie wirken können und was sie allein durch kleine Gesten, unbedachte Worte in Menschen zu bewirken vermögen . Ich kann schon garnicht mehr zählen, wie oft sie mich in dem letzten Jahr, unbeabsichtigt hinter meiner Mauer hervorgeholt hat.
Ich kann diese große fremde Stadt mein zu Hause nennen, was wohl zum größten Teil ihr Verdienst ist.
Wenn wir gemeinsam im Schlafanzug in unserer Küche sitzen und drei Liter Kaffee trinken, könnte die Welt nicht schöner sein.
Ich begegne Ihr jeden Tag, was bei ca. 50 Quadratmetern wohl nicht zu vermeiden ist. Ich kenne Sie und doch macht Sie mich jedes Mal sprachlos, wenn es mal wieder besonders schlimm ist und sie meine Hand nimmt und sagt, dass wir das gemeinsam schon hinkriegen.

Natürlich gibt es noch viel mehr Menschen die für mich so etwas wie "sprachraubende Begegnungen " darstellen. Für mich sind sie allesamt kostbar. Gerade in meinem jetzigen Leben bin ich froh, wenn ich die Gelegenheit bekomme, einfach mal die Klappe zu halten und an die Begegnungen zu denken, die mir heute von Zeit zu Zeit ein stummes Lächeln auf´s Gesicht zaubern.




Donnerstag, 1. Oktober 2009

Das Ding mit der rosaroten Brille

Das Thema Liebe ist wohl eines der meist diskutierten Themen überhaupt. Rein wissenschaftlich betrachtet handelt es sich um eine gewisse Anzahl von Reizen, deren Wahrnehmung die Ausschüttung von Hormonen zur Folge hat. Kurz und knapp: Fängt es an zu kribbeln, wollen wir uns fortpflanzen. Sehr nützlich aber unspektakulär.
Der Mensch ist eigentlich gemacht für Liebe auf Zeit, Monogamie ist unnatürlich. Da stellt sich dann natürlich die Frage, warum wir gegen unsere Natur handeln und es vorallem können. Tiere sind da ganz anders. Der Instinkt mancher Arachnoiden verlangt von den Weibchen, das Männchen nach dem Geschlechtsakt zu fressen. Keine dieser Spinnen würde jemals auf die Idee kommen, das Männchen zu heiraten oder dem vermeintlichen Abendessen, am Valentinstag ein rührendes Liebesgedicht zu schreiben. Erst die Paarung und zur Belohnung gibt`s Proteine, schließlich muss das Weibchen ja Kraft haben, um den Nachwuchs auszutragen. Dass es sich bei der Proteinzufuhr um den Erzeuger handelt, wird garnicht erst hinterfragt. Ist halt so- Instinkt.

Leider handeln Menschen in Sachen Liebe nicht nach Instinkt sondern folgen Ihrem "Herzen". Was Ihnen zu Beginn eine rosarote Brille aufsetzt, die den Partner unfehlbar macht und mögliche Folgen ausblendet. Denn sein Herz zu geben, bedeutet meist es garnicht oder wenn dann total kaputt wieder zu bekommen.

Vor kurzem entstand die Diskussion darüber, wie man merkt, dass man verliebt ist. Mein Gesprächspartner hat felsenfest behauptet, dass nur, wer sich unsicher ist und eben keine rosa Brille aufhat, wirklich verliebt sein kann. Seiner Meinung nach zeugen die Gedanken an möglich Folgen von "Liebe" und nicht nur von "Verknallt sein".
Ich hingegen bin der Meinung, dass ohne Kribbeln und flauschig, rosa Karnickel nichts brauchbares zustande kommen kann. Das Gefühl verliebt zu sein, auf Wolken zu schweben und den perfekten Menschen gefunden zu haben, ist für mich der Anfang einer glücklichen Beziehung. Wieso sollte man sonst an dem Menschen festhalten?
Das darf man an dieser Stelle nicht falsch verstehen. Natürlich gehört mehr dazu, als jemanden sobald man ihn sieht, bespringen zu wollen. Aber was hat es bitte mit Liebe zu tun, wenn man alles durchdenken, mögliche Folgen abschätzen und Schwierigkeiten aus dem Weg gehen will?
Wenn ich wirklich verliebt bin, ist es doch das Schönste überhaupt, beim Zusammensein mit dieser Person eben an nichts denken zu müssen, Probleme zu vergessen und mögliche Schwierigkeiten erst garnicht aufkommen zu lassen. Wirkliche Liebe ist nicht rational und genau das ist es was Menschen seit Anbeginn verzaubert...
Wenn Romeo gewusst hätte wie seine Geschichte endet, hätte er Julia wohl einfach sofort vom Balkon geschubst, was ihm niemand verübelt hätte. Und Leonardo hätte die dicke Kate einfach als Boje benutzt.

Ich habe eigentlich nicht genug Erfahrung um so etwas beurteilen zu können. Als ich das erste Mal wirklich verliebt war, hatte ich eine rosa Brille auf, war unfähig zu denken und lief als grinsender Zombie durch die Gegend. Mit Ihm war ich 4 Jahre zusammen.
Anfangs war alles einfach. Durch diese bestimmte Brille sieht man weder mögliche Probleme, noch Macken des anderen, was dazu führt, dass man gewillt ist, sich auf etwas, was perfekt zu sein scheint, einzulassen.
Natürlich kann ich im Nachhinein behaupten dass ich die meiste Zeit nicht gedacht sondern einfach nur gehandelt habe, was wohl auch die lange Zeit von 4 Jahren erklärt. Hätte ich früher angefangen zu denken und alles rational zu sehen, wäre ich wohl schon nach dem ersten halben Jahr wieder single gewesen und hätte mir einiges erspart.
Dennoch kann ich sagen dass ich nichts bereue, nicht wirklich. Die Zeit mit ihm war überwiegend schön. Kompliziert wurde es erst, als ich anfing, mir ernsthaft Sorgen um unsere Zukunft zu machen und er daran dachte, dass er womöglich etwas verpassen könnte. Diese Gedanken und Sorgen führten zu einem schnellen und relativ schmerzlosen Ende.
Allein daran finde ich, lässt sich erkennen, dass so etwas wie Liebe niemals rational sein darf. Denn wie jeder weiß ist diese nicht nur schön und sorgt für Höhenflüge, sondern kann auch wirklich weh tun und eine Bruchlandung bedeuten.
Und selbst wenn man sich vorher Gedanken macht, darüber, was passiert wenn es nicht funktioniert und ob man diesen Menschen dann endgültig verliert, zeugt es doch von einer, wenn eventuell auch nur rosa angehauchten Brille, wenn man sich darauf einlässt.
Es sind schon Menschen an gebrochenem Herzen gestorben und täglich verlieben sich trotzdem wieder welche auf´s Neue. Und wenn der Hang zur Selbstzerstörung und Liebeskummer nicht von geistiger Umnachtung, einer masochistischer Ader und komatösem Verstand zeugt, dann frage ich dich lieber F.S. : Was dann?

Dienstag, 29. September 2009

Sie und die andere

Sie tanzt, zieht ihre Kreise durch den Raum. Es macht Spaß Ihr zu zusehen. Jede Bewegung, jeder Blick und jede Geste scheinen perfekt im Augenblick positioniert. Sie ist selbstsicher, ausgelassen und scheinbar sorgenfrei.
Sie glänzt, ein angeschliffener Diamant. Es scheint als brechen sich Sonnenstrahlen auf ihrer Haut und Sie schimmert in tausend Farben. Wenn Sie durch den Raum geht, wirft man Ihr verstohlene Blick zu. Die einen von neidischer, die andern von bewundernder Natur. Sie scheint es nicht zu bemerken und wenn, ist es Ihr egal. Man möchte Sie kennen, nur einen Moment lang teil dieses Farbenspektrums sein.
Ein Blick von Ihr erwärmt das Herz, das Sie im nächsten Augenblick bricht. Sie weiß wie Sie wirkt, wie Sie ankommt. Platziert Ihre Worte genau. Spricht das was man hören mag. Sie ist witzig und selbstbewusst. Man hängt an Ihren Lippen. Trotz der Distanz die man spürt, möchte man Ihr nahe sein oder gerade deswegen. Sie gibt nie zu viel preis. Hart wie Diamant aber eben nicht durchsichtig, Licht und Gedanken brechen sich in Ihr.

Sie steht am Rand, will garnicht hier sein. Zu viele Menschen, zu viel Trubel. Man stolpert über Sie, rempelt Sie an und Sie tritt immer weiter zurück. Sie ist unscheinbar, grau wie die Wand vor der Sie steht. Man sieht Sie nicht auf den ersten Blick, wohl eher auf den dritten. Aber das ist Ihr ganz recht so. Sie steht nicht gern im Mittelpunkt. Sie umkreist die Erde, Sie ist der Mond. Tagsüber verschwindet Sie, da ist es Ihr zu hell. Nachts steht sie am Himmel mit Millionen von Sternen und fühlt sich umso einsamer.
Sie hat Probleme und Sorgen, wie jeder andere. Sie trauert um alles und weint oft. Sie denkt sie wäre alleine, auf sich gestellt. Sie ist blass und wirkt kränklich. Hat angst zu scheitern an Ihren Aufgaben, an den Menschen die sie umgeben. Sie sucht nach Halt, den sie nur selten findet. Klammert sich an alles und jeden, der Ihre Umlaufbahn kreuzt. Sucht nach etwas Echtem und flüchtet sich in Illusionen.

Sie wollte nicht hier sein. Sie hasst es Ihr beim Tanzen zu zusehen, auch wenn es schön aussieht. Sie glitzert so, Ihr ist es zu grell. Später wird Sie Ihr berichten, von Eroberungen und Bekanntschaften, von freundlichen, wenn auch unechten Worten und Komplimenten. Sie denkt sie bricht Herzen und zerbricht doch selbst daran, aber mit Ihr darüber reden wird Sie nicht.
Sie kennen sich noch nicht lange und Sie weiß auch garnicht wie sie sich kennengelernt haben. Nun ist es so und nicht mehr zu ändern. Sich zu trennen wäre möglich, doch was würden sie ohne einander tun?
Zu viel Gewohnheit. Und Veränderungen mag Sie nicht.
Und was wäre das Firmament ohne Sonne und Mond, auf ihren gewohnten Plätzen?











Samstag, 26. September 2009

Short Message Service

Es gibt da ein Phänomen das ich mir nicht so ganz erklären kann: dieses scheinbare Grundbedürfnis, unter Alkoholeinfluss unbedingt ein Handy nutzen zu müssen. Wobei ein Anruf wohl das geringere Übel darstellt.
Das Problem sind die SMS die man schreibt.

Samstagmorgen ungefähr 10 Uhr. Viel zu früh, wenn man bedenkt, dass ich erst 4 Stunden vorher ins Bett gegangen bin. Aber egal- Ich war wach.
Früher war das Erste mit dem ich mich dann beschäftigte, herauszuschmecken, was genau ich gestern Abend getrunken habe und wieviele Päckchen Zigaretten vernichted wurden. Ganz recht! - Partynächte hinterlassen meist einen hässlichen Nachgeschmack...

Aber seit einiger Zeit greift meine Hand zuerst zu meinem Handy und ich suche im Postausgang nach literarischen Ergüssen, an denen sich irgendein Glücklicher, meist ziemlich spät morgens, erfreuen durfte.
Klar werde ich fündig.
Im ersten Moment schäme ich mich eigentlich immer. Es ist erstaunlich wie ehrlich ich bin wenn ich getrunken habe. Dann schreibe ich der Person Dinge, die ich sonst nicht über die Lippen bringen würde.
Aber dass Kinder und Betrunkene meist am ehrlichsten sind, ist ja allgemein bekannt. Nur hat es eigentlich immer einen guten Grund weshalb ich nüchtern nie so ehrlich sein würde und deshalb sorgen die "short messages" am nächsten Tag so gut wie immer für Diskussionen, auf die ich eigentlich keine Lust hatte. Alles auf den bösen Alkohol zu schieben zieht leider nicht immer.
Man sollte meinen ich würde daraus lernen und das Handy brav in der Tasche lassen, aber das wäre ja zu einfach. Vielleicht sollte ich gewisse Nummern einfach auf einen Zettel schreiben, diesen dann zu Hause lassen und diese Nummern dann aus meinem Telefonbuch löschen... Oder gleich mein Handy daheim lassen.
Aber was mache ich mir da vor?! - Die gefährlichen Nummern kann ich sowieso schon auswendig und ohne Handy aus dem Haus gehen kommt nicht in Frage.
Also finde ich mich jedes Mal auf´s Neue damit ab... Scheiß Suff-SMS!









Freitag, 25. September 2009

bye bye

Kippe links, Bier rechts- Netter Start ins Wochenende! Und jetzt noch den ersten "Post" verfassen...

Ich hab nicht vor mich in diesem Blog einem Seelenstriptease zu unterziehen und werde dennoch versuchen relativ ehrlich zu mir selbst zu sein. Ob es Beachtung findet und gelesen wird, ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal...

In meinem Leben dreht sich derzeit alles um Verabschiedungen. Letzte Woche hab ich einem der wohl wichtigsten Menschen in meinem Leben, ein "bis in nem halben Jahr" hinterher gerufen.
Auslandssemester in Spanien. Eigentlich kein Problem, wir sehen uns grundsätzlich nur alle paar Monate, weil die gute Frau ja ein paar Kilometer weit weg wohnt. Aber es ist einfach etwas anderes zu wissen, dass man sich nicht eben in den Zug setzen kann und in ein paar Stunden einen geliebten Menschen zu Gesicht bekommt.
Aber dazu ein anderes Mal mehr...

Verabschiedungen. Ich bin seit einigen Monaten als Putze tätig, bekomme dafür kaum Geld, rege mich ständig darüber auf und freue mich am Ende des Monats doch über die Kohle. Den ganzen Mist stand ich mit einer Freundin durch, die heute das letzte Mal mit uns Freitags diese 18 Stockwerke gewischt hat. Seit Wochen hat Sie den Tag herbei gesehnt. Und dann musste Sie sich verabschieden und auf einmal glitzert es in Ihren Äuglein- War wohl doch manchmal lustig und der Abschied fiel schwerer als Sie dachte...

Ständig verabschiedet man sich von irgendetwas. Seien es alte Gewohnheiten, Kleidungsstücke, eigene Stoffwechselprodukte, Menschen... Jeden Tag auf´s neue. Manche Abschiede fallen leicht, manche bemerkt man garnicht, wiederum einige sind so gravierend, dass man schwer zu knabbern hat.
Das, von dem ich mich gestern Abend verabschieden musste, war ein Gefühl, eine Gewohnheit und ein Lebensumstand zugleich. Verabschiedet hab ich mich schnell. Kurz und prägnant. Obwohl man meinen sollte, dass man sich von so etwas oder jemandem, nicht so leicht trennen kann. Aber eine Aussage wie: "die Gefühle sind nicht mehr die gleichen" führt zu einem schnellen Ende. Bei mir zumindest. Denn ändern kann man´s nicht.
Und nun? -Endlich Klarheit. Die Situation ist eindeutig. Nur leider kommt ein Abschied selten allein.
"Adieu" konnte ich sagen zu den Gedanken an eine Beziehung, an etwas, das vielleicht hätte klappen können- Adieu "Vielleicht"! Schwerer fällt mir der Gedanke Ihn komplett aus meinem Leben zu streichen. "Adieu" kann ich sagen zu der Art und Weise, wie sein Parfum auf mich wirkt. Was wohl schwer wird und mit hartem Training verbunden ist. Härter wird es mit dem flauen Gefühl in meinem Magen, jedes mal wenn ich Ihn sehe. Das wird wohl noch eine Weile bleiben und sich nur stückweise verflüchtigen.
Von was ich mich definitiv niemals verabschieden werde, ist die Person, die ich zu lieb gewonnen habe, die Erinnerungen an eine schöne und wenn auch manchmal schmerzvolle Zeit und die Frage: "Was wäre wenn?", die man sich nach jedem Abschied wohl stellt...
Aber bekanntermaßen folgt auf jeden Abschied, auf alles was man hinter sich lässt, auch etwas Neues.
Also "Lebe wohl" mein "Was wäre wenn?" und "Hallo" zu: Was auch immer da kommen mag.









niemals wir

Belanglose Spielerei, zwanglose Gefühle,

Keine Verpflichtungen, aber gleiches Schicksal.

Nicht den Mut geradeaus zu gehen,

Umwege führen ebenfalls zum Ziel.

Wie lange dies dauert, ist Uns egal

Es gibt kein Uns.

Ein Stück gemeinsam gehen,

begleitend, nicht leitend.

Einer bleibt auf der Strecke,

der andere zurück.

Zuerst Ich.

Dann Du.

Niemals wir!